Workation – Arbeiten, wo andere Urlaub machen

Mallorca, London, Fuerteventura – wer träumt nicht davon, dort zu arbeiten, wo andere Urlaub machen. Work und Vacation in einem. Workation statt Büro.

Immerhin 40 Prozent derjenigen, die es theoretisch „könnten“, haben es bereits ausprobiert und an Orten im Ausland gearbeitet, die sonst eher Anlaufpunkt für Urlauber sind. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von PwC unter 1.000 Arbeitnehmenden, die ortsunabhängig arbeiten „können“.

Hybrides Arbeiten ist inzwischen selbstverständlich geworden. Viele wollen dabei die freie Wahl des Arbeitsortes und deren Vorzüge nicht aufgeben, sie wollen selbst bestimmen – und zwar nicht nur wann, sondern auch wo sie arbeiten.

Workation: Eine Betrachtung des Ist-Zustands

Unsere eigene Befragung im September 2022 ergab, dass 100 Prozent der Mitarbeitenden zukünftig (auch) im Homeoffice arbeiten möchten. 57 Prozent sagen, sie könnten sich vorstellen, dabei an Familienorten wie einem Ferienhaus oder bei den Eltern oder Großeltern zu arbeiten. 44,6 Prozent glauben, dass sie zukünftig auch an Urlaubsorten, vorzugsweise im Süden, arbeiten möchten.

Die Grenzen zwischen Arbeit (Work) und Urlaub (Vacation) verschwimmen zunehmend. Daher bieten auch immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit an, eine Workation einzulegen.

Sopra Steria, Otto, die Allianz, Philip Morris, Melitta, Continental oder Adidas erlauben inzwischen das Arbeiten aus dem Ausland (Quelle SZ, 25.03.2023). Otto war eines der ersten Unternehmen, die Workation erlaubten. 128 Mitarbeitende nutzten seit Oktober 2022 diese Möglichkeit. Bei Continental können Mitarbeitende bis zu 20 Tage in je zwei Ländern in der EU arbeiten, also 40 Tage. Sopra Steria erlaubt 21 Tage. Bei Adidas sind es zehn Tage im Jahr. Warum diese Beschränkungen?

Die Grenzen von Workation

Die rechtlichen Hürden für Workation sind hoch. Unternehmen müssen eine Vielzahl rechtlicher Vorschriften beachten. Hanna Kranz, HR Business Partnerin, Mitglied der Arbeitsgruppe Future Work und Workstreamlead Workflexibility bei Sopra Steria in Hamburg stellte dies in einem Workshop des flexible.office.network. genauer dar.

Hanna Kranz, Sopra Steria

Es sind die Regelungen der Sozialversicherung, die Gesetze des Arbeitsrechts, Melderechts, Steuerrechts und des Aufenthaltsrechts, die zu Beschränkungen führen. Deshalb erlauben die meisten Unternehmen auch nur Workation innerhalb Europas.

Die Sozialversicherung sei die größte Hürde, so Hanna Kranz. Die Regelungen sind dabei sehr unterschiedlich, auch in EU-Europa.

Aber dürfen eigentlich alle Mitarbeitenden Workation machen?

Selbstverständlich muss die Führungskraft zustimmen, denn das Team muss effizient arbeiten können. Andererseits muss der Mitarbeitende versichern, dass er seinen Erstwohnsitz in Deutschland behält, er an deutschen Feiertagen nicht arbeitet, keine Verträge im Ausland unterschreibt und weiterhin nur für seinen Arbeitgeber arbeitet. Auch muss er das Arbeitsrecht des jeweiligen Landes beachten und muss sich beispielsweise an die vor Ort erlaubten Arbeitsstunden pro Woche halten.

Auch das Steuerecht spielt eine Rolle, z.B. wenn Mitarbeitende Aufgaben für das Land wahrnehmen, in dem sie Workation machen. Dann wird nämlich das „Workation-Büro“ zur Betriebstätte des Unternehmens. Da einigen Unternehmen dies zu kompliziert ist, verzichten sie auf das offizielle Angebot einer Workation. Inoffiziell wird es dennoch gemacht: 14 Prozent geben in der PWC-Befragung an, ihrem Arbeitgeber nicht gesagt zu haben, dass sie einfach ins Ausland reisen und sich von dort aus in ihre Videokonferenzen mit einem neutralen Hintergrund einloggen. Häufig ist zumindest ihre Führungskraft informiert.

Workation – aber wie?

Eine Workation-Location zu finden, die eine entsprechende Möblierung und IT-Ausstattung bietet, um als Ersatzbüro zu dienen, ist nicht schwer. Hotels und Anbieter von Ferienwohnungen – meist in Spanien – ergänzen ihre Ausstattungen inzwischen um Schreibtisch, Bürostuhl. Eine schnelle Internetverbindung und WiFi sind meist bereits vorhanden.

Der Reisekonzern TUI bietet inzwischen sogar entsprechende Workation-Unterkünfte an. Bevorzugte Arbeitsorte sind oft auch die meist in größeren Orten vorhandenen Coworking-Spaces. Anders als bei Homeoffice-Vereinbarungen gibt es aber keine Regelung, dass der Arbeitgeber Kosten für die Workation übernimmt. Bezahlen muss der Mitarbeitende seinen Auslandsaufenthalt selbst, denn es ist ja auch Urlaub.

Wer kann und will Workation nutzen?

Genau wie das Homeoffice ist Workation nicht für jede Funktion und in jeder Lebenssituation möglich. 2021 gab es in Deutschland 18,9 Millionen erwerbstätige Frauen und 21,4 Millionen erwerbstätige Männer. In der Schweiz waren es 2,33 Millionen Frauen und 2,76 Millionen Männer.

Der Wertewandel bestimmt unser ganzes Leben. Das „Arbeits“-Leben wird angepasst an die Bedürfnisse des Lebens und nicht umgekehrt. Jede Stunde, die man mit Arbeit verbringt, ist eine Stunde weniger für Familie, Partnerschaft, Freizeit. Wer schulpflichtige Kinder hat, dem wird Workation nicht gelingen. Auch sollte der Partner/die Partnerin mitkommen wollen und von ihrem Arbeitgeber her dürfen bzw. er/sie kann einer zeitweisen Trennung zustimmen. Manchmal ist eine zeitlich befristete Fernbeziehung hilfreich für das Zusammenleben/-arbeiten, aber manchmal führt es auch zur Entfremdung.

Daher wird Workation wohl auch zukünftig eine Randerscheinung bleiben.  Nicht mehr als zehn Prozent aller Büroarbeitenden werden es voraussichtlich nutzen (können). Allerdings wünschen sich 25 Prozent der 18- bis 34-Jährigen diese Möglichkeit (Yougov-Befragung). Es ist also auch ein wichtiges Recruiting-Argument, Urlaub und Arbeit verbinden zu dürfen.

Was sind nun aber die Vorteile von Workation? Gelingt es, Urlaub zu machen und gleichzeitig produktiv zu arbeiten?

Otto wirbt auf seiner Website mit Workation als einem Weg zu einer besseren Life-Domain-Balance. Lässt sich die Arbeit und Privates besser gestalten? Schon aus den Homeoffice-Erfahrungen wissen wir, dass im Homeoffice nicht weniger gearbeitet wird, sondern effizienter und damit auch produktiver.

Man darf nicht die Aufgaben der einzelnen Lebensbereiche miteinander (zeitlich) vermengen, man muss sie konsequent (zeitlich) trennen. Eine Vermengung der Aufgaben führt zu mehr Stress, denn dann ist man immer in der Situation, an das zu denken, was man gerade nicht tut. Man kann also Urlaub und Arbeit miteinander verbinden, wenn man beides konsequent trennt. Wer bisher (im Homeoffice) gelernt hat, Freizeit, Hausarbeit, Familienarbeit, partnerschaftliches Verhalten und Arbeit zu trennen, dem wird es gelingen. Jeder Schritt zu mehr Flexibilisierung erfordert mehr Spielregeln zwischen allen Beteiligten und zwingt den Einzelnen zur Schaffung und Einhaltung von Ritualen. Dann gelingt das stressfreie Abschalten, das am Strandliegen, das Wandern in den Bergen, aber auch das produktive Arbeiten.

Über den Autor

Dieter Boch, iafob deutschlandDieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen. Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design. Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Zoom: Connect-Treffen „Snack & Talk“ (14.02.2023)

In den Connect-Videokonferenzen werden von den Netzwerkmitgliedern des flexible.office.network aktuelle Themen der hybriden BüroArbeitswelt diskutiert, praktische Tipps geteilt und unternehmensinterne Lösungen präsentiert.

Als Diskussionspartner:innen werden jeweils kompetente Fachexpert:innen zu den Treffen eingeladen.

Wir möchten folgende Fragen diskutieren:

Haben sich die Regelungen zur Energieeinsparung bisher bewährt? Mussten sie angepasst werden? Gibt es intelligente (Buchungs-)Lösungen für die Besetzung der Büroflächen?

Welche Maßnahmen sind wirkungsvoll, z.B. feste Schließung des Standorts, Sperrung von Geschossflächen, Reduzierung der Raumtemperatur, etc.?

Thema & Referenten

„Wie können Buchungssysteme für Büroarbeitsplätze bei der Energieeinsparung helfen?“

Konkreter Flächenbedarf, Zonen in Büroräumen und Facility Management Systeme sind ausschlaggebende Faktoren, damit Energieeinsparungen funktionieren.

Christian Straub (Jahrgang 1990) – Generation ‚Digital Native‘ – beendete 2015 sein duales Studium an der DHBW Stuttgart mit dem Bachelor of Arts in International Business. Kesseböhmer Ergonomietechnik übernahm Straub erst als International Sales Manager. Seit 2018 hat er die Position des Head of Sales für YOYO smart ergonomics inne.

 

Christopher BockChristopher Bock mediaDIALOG (Jahrgang 1985) ist seit 2022 Geschäftsführer von mediaDIALOG | Gesellschaft für Softwareentwicklung in Siegen. Das Unternehmen bietet Softwärelösungen für Desksharing, Flächen und Raumverwaltung an. Christopher Bock ist Diplom-Wirtschaftsinformatiker und hatte vor seiner Tätigkeit bei mediaDIALOG verschiedene Positionen im internationalen Sales und Technical Sales bei IBM und Lenovo inne. 

Termin

Dienstag, 14. Februar 2023
12:30 bis 14:00 Uhr
Connect-Treffen – Videokonferenz via Zoom


Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network und Gäste: kostenfrei

Zoom: Connect-Treffen „Snack & Talk“ (21.03.2023)

Zoom-Connect "Snack & Talk"

In den Connect-Videokonferenzen werden von den Netzwerkmitgliedern aktuelle Themen der hybriden BüroArbeitswelt diskutiert, praktische Tipps geteilt und unternehmensinterne Lösungen präsentiert.

Als Diskussionspartner:innen werden jeweils kompetente Fachexpert:innen zu diesen Treffen eingeladen.

Termin

Dienstag, 21. März 2023
12:30 bis 14:00 Uhr
Connect-Treffen – Videokonferenz via Zoom

Thema

Personalpolitische Regelungen – Bieten sie genügend Flexibilität?

New Work: Arbeiten Menschen in ihrer Erwerbsarbeit genauso frei, unabhängig und eigenverantwortlich wie in ihrem gesamten Leben? Spiegeln die personalpolitischen Regelungen in Unternehmen die Realität der (Arbeits-)Situation wider?

Weitere Informationen zum Programm finden Sie in diesem PDF.

Referentin

Hanna Kranz, HR Business Partnerin, Mitglied der Arbeitsgruppe Future Work, Workstreamlead Workflexibility. Seit 2007 in verschiedenen Rollen bei Sopra Steria im Bereich Human Resources tätig.

Die heutige Arbeitswelt fordert mehr Flexibilität, was wiederum neue Anforderungen an Arbeitsorte, Ausstattung, Prozesse und Strukturen sowie die Arbeitkultur mit sich bringt. Mit FutureWork möchten wir heute die Arbeit von morgen gestalten und eine moderne Arbeitswelt  bei Sopra Steria fördern und weiterentwickeln. Im Fokus stehen die Themen WorkPlace, WorkFlexibility und WorkCulture. So beispielsweise unser neues Arbeitsmodell „WorkAnywhere – Your Place in a Digital Europe“: Ortsflexibles Arbeiten für eine begrenzte Zeit an einen anderen Ort in einem EU-Land oder auch die Themen Jobsplitting & -sharing.

 


Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network und Gäste: kostenfrei

LIVE-Workshop: STRABAG & Avanade, Stuttgart (25.-26.04.2023)

Für unseren Workshop in Stuttgart besuchen wir zwei Unternehmen: die STRABAG AG und Avanade. 

Die BüroArbeitswelten von STRABAG in Stuttgart spiegeln die digitalen und agilen Arbeitsweisen des Unternehmens wider. Bei der Gestaltung lag der Fokus auf Nachhaltigkeit.

Die STRABAG hat mit dem neuen Bürohaus am Campus Stuttgart eine innovative, zeitgemäße und die Anforderungen aus New Work erfüllende Arbeitslandschaft auf fast 10.000 m² geschaffen.  Knapp 400 Mitarbeiter:innen sind im Oktober 2022 in das neue Haus gezogen. Die Einführung von Desk Sharing ist Teil des Bürokonzeptes.

Im neuen Konzernhaus wird insbesondere der „Innovation Campus“ die Kommunikation und die Zusammenarbeit in den Gruppen aber auch gruppenübergreifend maßgeblich fördern und neue, wertvolle Beziehungen schaffen. 

Das Gebäude erhielt eine in Teilen begrünte Fassade. Zur Beheizung und Kühlung wurde eine energieeffiziente Wärmepumpe eingebaut, und eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach gewährleistet eine weitgehend autarke Stromversorgung. Zur Förderung der Elektromobilität wurde für Mitarbeitende und Gäste eine moderne PKW-Ladeinfrastruktur sowohl in der Tiefgarage als auch vor dem Gebäude installiert.

Unsere zweite Station in Stuttgart ist Avanade. Das Gemeinschaftsunternehmen von Accenture und Microsoft entwickelt u. a.  IT-Lösungen für eine Infrastruktur für energieneutrale Häuser und hat in Stuttgart zeitgemässe Arbeitsplätze geschaffen.

Im Bereich moderner Gebäude realisiert Avanade beispielsweise Projekte zur Erstellung eines digitalen Gebäude-Twins zur Optimierung von Energie- und Wasserverbrauch sowie Kapazitätsauslastung.

Christoph Heinzelmann führt uns durch die Arbeitswelt von Avanade und präsentiert das Gesamtkonzept des Unternehmens. 


Termin

Dienstag, 25. bis Mittwoch, 26. April 2023
LIVE-Workshop bei STRABAG und Avanade in Stuttgart

Ausführliche  Informationen zum Programm finden Sie in diesem PDF.


Themen & Referenten

Martin Haas, Inhaber haascookzemmrich STUDIO2050

Martin Haas by Frederik Laux
Foto: Frederik Laux

Konzepte und Ideen einer Architektur von 2050

Die aktuelle Debatte um eine verantwortbare Lebensqualität zeigt einen grundlegenden Wandel unserer Gesellschaft, der über die Themen des Umweltschutzes und der Klimakrise hinausgeht. Es gilt Mensch, Raum und Umwelt wieder in Einklang zu bringen, weshalb uns Architekten, als Gestaltern von Ordnungsmustern des menschlichen Zusammenlebens, eine besondere Bedeutung zukommt.
 
Dazu kommt die Individualisierung der Gesellschaft, die vielfältige und anpassungsfähige Gebäudestrukturen fordert, um den sich veränderten Ansprüchen zu genügen. Ein weiterer wesentlicher Baustein ist die bestmögliche Integration des Gebäudes unter Berücksichtigung des menschlichen Maßstabs in sein kulturelles und mikroklimatisches Umfeld, um zu gewährleisten, das ein Gebäude dauerhaft genutzt wird.
 
Über Martin Haas: 
 

Als Partner im Büro Behnisch Architekten war Martin Haas von 1997-2012 unter anderem für die Nord/LB in Hannover, das Haus im Haus, die Unilever-Zentrale und den Marco-Polo-Tower in Hamburg sowie für das Ozeaneum in Stralsund verantwortlich. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legt Haas auf die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Architektur.

Nach sechs Jahren der Partnerschaft gründete Haas zusammen mit David Cook und Stephan Zemmrich im April 2012 sein eigenes Büro „haascookzemmrich STUDIO2050“ mit Projekten im In- und Ausland.

Als Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ist Martin Haas Mitglied des Präsidiums, und seit 2013 deren Vizepräsident. Seit 2008 hat er eine Gastprofessur an der University of Pennsylvania in Philadelphia, USA sowie an der Universita di Sassari in Italien inne. Haas ist seit 2020 Mitglied des Gestaltungsbeirats in Offenbach und seit 2023 in Konstanz. Seit 2020 ist er ehrenamtliches Mitglied des Konvents der Baukultur.

 

Christian Straub, Head of Sales YOYO smart ergonomics, Kesseböhmer Ergonomietechnik GmbH

Smart Office und Hybrid Work

Ein Impulsvortrag über intelligente Arbeitsplätze in Shared Desk Umgebungen.

 

Mit seinem Abschluss in International Business begann Christian Straub (Jg. 1990) im Jahr 2017 als International Sales Manager bei Kesseböhmer Ergonomietechnik zu arbeiten.  Seit 2018 hat er die Position des Head of Sales für Yoyo smart ergonomics inne.

 

Dr. Christian Nocke, Gründer und Geschäftsführer des Akustikbüros Oldenburg

Christian Nocke, Gründer und Geschäftsführer Akustikbüro Oldenburg

Raumakustik – Neues und Altes

Ein Impulsvortrag über Regeln der Raumakustik, raumakustische Bürogestaltung und entsprechende Projektbeispiele.

Über Dr. Christian Nocke:
 

Der studierte Physiker war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik und promovierte im Jahr 2000. Anschließend gründete er gemeinsam mit Dr. Catja Hilge das Akustikbüro Oldenburg.

Dr. Christian Nocke ist von der Oldeburgischen IHK öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Lärmimmission, Bau- und Raumakustik. sowie Mitglied verschiedener Normungsausschüsse bei DIN und ISO. Darüber hinaus ist er Autor mehrerer Bücher sowie zahlreicher fachlicher Abhandlungen.

 

Stefanie Zepf, Avanade, Managerin Workplace Advisory
mit ihren Kolleginnen Lara Mason, Mona Lüttschwager, Liya Redea

Stefanie Zepf, Avanade

New Workstyle: Was eine hybride Arbeitskultur benötigt

Hybride Arbeitskultur ist mehr als ein reines IT-Projekt. Für Unternehmen geht es darum, sich in der Welt von Hybrid Work zurechtzufinden, die Hintergründe aktueller Trends zu verstehen und eine gute hybride Arbeitskultur zu schaffen. Deshalb ist es dem New Workstyle-Team von Avanade Advisory wichtig, Hybrid Work nicht nur aus technologischer Perspektive, sondern ganzheitlich zu betrachten.

Über Stefanie Zepf:

Stefanie Zepf ist systemische Prozess- & Organisationsbegleiterin und Change Managerin in komplexen digitalen Transformationsumgebungen. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf der Begleitung von Organisationen hin zu neuen Arbeitsweisen & einem zukunftsfähigen Miteinander.

Hier finden Sie das gesamte Programm unseres Workshops in Stuttgart als PDF.


Teilnahme
 

Für Mitglieder des flexible.office.network: kostenfrei
Für Gäste: Euro 1.695,- zzgl. MwSt.
(für alle vier Live-Termine: Euro 6.000,- zzgl. MwSt.)

Bei Eintritt ins flexible.office.network. im gleichen Jahr wird der Ticketpreis auf den Jahresbeitrag angerechnet.

LIVE-Workshop Schweiz | Création Baumann Langenthal & FH Nordwestschweiz Muttenz (19.-20.06.2023)

Wohlbefinden rückt ins Zentrum der Bürogestaltung. Fachübergreifendes Lernen ermöglicht eigenverantwortliches Arbeiten im New Work.

Das subjektive Wohlbefinden hängt von klar beeinflussbaren Faktoren ab. Möblierung, Materialien, Flexibilität, Farbe, Raumakustik und Tageslicht bestimmen eine gute Raumqualität. Bei der Gestaltung des Arbeitsraums sollte immer dessen vielfältige Nutzung im Vordergrund stehen. Wie das gelingen kann, erleben wir beim Inneneinrichter Création Baumann in Langenthal. 

Zukunftsgerichtete Formen des Lernens und Lehrens sind öffentliche Orte der Begegnung, des Dialogs zwischen Wissenschaft, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur.

Die FH Nordwestschweiz nutzt bei ihren zeitgemässen Lehrveranstaltungen sämtliche modernen digitalen Möglichkeiten der Interaktion in modulierbaren Räumen. So wurden Lernräume für Studierende in Muttenz geschaffen, die Grenzen im Kopf überwinden und Wände im Gebäude spielend verschieben.

Termin

Montag, 19. bis Dienstag, 20. Juni 2023
LIVE-Workshop bei Création Baumann in Langenthal & der Fachhochschule Nordwestschweiz in Muttenz


Themen & Referent:innen 

„Design und Produktentwicklung funktionaler Textilien“
Eliane Ernst, Head of Product Development Création Baumann AG
 
Persönliche Führung durch das Unternehmen
Philippe Baumann, Inhaber und CEO der Création Baumann AG
 
Création Baumann ist ein nachhaltig agierendes Schweizer Familienunternehmen, das sich über vier Generationen hinweg zum Marktführer im Bereich textiler Raumakustiklösungen sowie innenliegende Blend- und Wärmeschutzsysteme entwickelt hat. Die Erfahrung aus unzähligen Office-Projekten macht das Unternehmen zum vielseitigen Beratungspartner von Planern und Consulting-Firmen von New-Work-Arbeitsumgebungen.
 
Wir tauchen ein in die Welt des Designs, der Entwicklung und der Produktion von High-Tech-Textilien.
 
Eliane Ernst, Head of Product Developement Création Baumann AGÜber Eliane Ernst:
Eliane Ernst studierte „Textiles Gestalten“ in Luzern und ist seit 1996 Teil von Création Baumann. Seit 2001 arbeitet sie als Produktmanagerin und Kollektionsverantwortliche und setzt sich intensiv mit dem Spannungsfeld von Architektur, Raum und Mensch auseinander, mit besonderem Interesse und grossem Fachwissen für funktionelle Textilien.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Philippe Baumann, Inhaber und CEO der Création Baumann AGÜber Philippe Baumann:
Philippe Baumann studierte sowohl Wirtschaftswissenschaften als auch Textiltechnologie und war unter anderem in Genf, Mailand und New York tätig. Im Jahr 1997 begann er seine Tätigkeit im Familienunternehmen Création Baumann mit Fokus auf dem Vertrieb und den Verkaufsregionen in den USA. Seit 2000 ist Philippe Baumann CEO und Inhaber von Création Baumann.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
„Gesundheitsorientiertes Verhalten: Sollte selbstverständlich sein im (Arbeits-) Leben“

Prof. Dr. Claudio R. Nigg, Universität Bern, Department of Health Science

Gesunde Entscheide machen in der Arbeitswelt – wo liegt das Problem? Einflüsse des gesunden Verhaltens – die Motivation und die Umgebung, körperliche Aktivität, sitzendes Verhalten, gesunde Ernährung, Stress-Management, Suchtverhalten, usw. am Arbeitsplatz. Einfache Strategien und Ansätze im Impulsvortrag.

Prof. Dr. Claudio R. Nigg

Über Prof. Dr. Claudio R. Nigg:
Prof. Dr. Claudio R. Nigg ist Vorsitzender der Abteilung Gesundheitswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bern. Mit einem Bachelor in Psychologie und Masterabschlüssen in Sportwissenschaft und Psychologie erforscht er heute Fragen zur Motivation der körperlicher Aktivität und die Veränderung von Gesundheitsverhalten in verschiedene Settings über die gesamte Lebensspanne, darunter Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren.

 
 
 
„Psychische und physische Gesundheit am Arbeitsplatz: Wie können wir sie verbessern?“

Dr. Andrea Aegerter, Postdoktorandin Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Universität Bern

Am Beispiel eines Forschungsprojekts wird aufgezeigt, wie sich die psychische und physische Gesundheit von Schweizer Büroangestellten in den letzten Jahren entwickelt hat und welche Möglichkeiten der Gesundheitsförderung durch die NEXpro-Intervention bestehen.

Dr. Andrea Aegerter, Postdoktorandin ZHAW und Universität BernÜber Dr. Andrea Aegerter:
Andrea Aegerter arbeitet im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bern und am Institut für Public Health der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Sie unterrichtet an der ZHAW und ist klinisch als Physiotherapeutin tätig. Ihre Forschung konzentriert sich auf die physische und psychische Gesundheit von Angestellten und auf Stress am Arbeitsplatz.

 

 
 
„Die stille Pandemie des Sitzens – Über gelungene Bewegungsförderung in Unternehmen“
Jannis Rutschmann, Gründer newcon GmbH

“Sitzen ist das neue Rauchen“. Was erst einmal übertrieben klingt, ist längst wissenschaftlich belegt. Aber wie kann man Mitarbeitenden effektive Strategien und Maßnahmen präsentieren, um sie dazu zu ermutigen, ihre körperliche Aktivität zu erhöhen und die negativen Auswirkungen des langen Sitzens zu mindern?
 
Der Vortrag sensibilisiert für die gesundheitlichen Risiken des stundenlangen Sitzens und zeigt innovative Lösungsansätze auf, wie Unternehmen Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren können.
 
Über Jannis Rutschmann:
Der Gründer der newcon GmbH verbindet seinen fachlichen Hintergrund der Psychologie mit seiner Faszination für digitale Lösungen, um gesundheitliche Probleme anzugehen. Nach Abschluss seines Bachelorstudiums in Luxemburg studiert er aktuell im Master Psychologie in Trier mit Schwerpunkt auf Arbeits- und Organisationspsychologie.
 
 

 

 

 

 

„Hybrid Work – auf den Rhythmus kommt es an“
Prof. Dr. Hartmut Schulze, Hochschule für Angewandte Psychologie (Fachhochschule Nordwestschweiz)

Wir diskutieren den Zusammenhang zwischen dem Ausmaß von Homeoffice und organisationaler Identität.

Prof. Dr. Hartmut Schulze, Fachhochschule Nordwestschweiz

Über Prof. Dr. Hartmut Schulze:
Prof. Dr. Hartmut Schulze ist Professor an der Hochschule für Angewandte Psychologie (Fachhochschule Nordwestschweiz) und leitet seit 2011 das Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung. Seine Schwerpunkte liegen in der Analyse, Gestaltung und Evaluation von Konzepten und Lösungen zu Arbeits- und Büroräumen, zu mobil-flexibler Arbeit und zur Mensch-Roboter-Interaktion.

 
 
 
 
 
 
„Wie können moderne Beleuchtungskonzepte die flexible Arbeitswelt optimal unterstützen und welche Beiträge können sie zur Ressourcenschonung leisten?“
Daniel Holenstein, Leiter Technik, Waldmann Lichttechnik GmbH
 
Die zunehmende Vielfältigkeit der Arbeitswelten hat auch Auswirkungen auf die Ansprüche an eine gesamtheitliche Lichtplanung. Dazu gehören nebst der Lichtqualität auch Themen wie Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Vernetzung, betrachtet aus dem Blickwinkel eines Leuchtenherstellers.
 
Über Daniel Holenstein:
Der Diplom-Betriebswirtschaftler sowie Elektroinstallateur und -kontrolleur Daniel Holenstein ist seit 2004  bei Waldmann Lichttechnik GmbH tätig und verantwortet dort den Bereich Technik.

 

 

 

Besichtigung des Campus Muttenz der Fachhochschule Nordwestschweiz
Sebastian Schlüter, Leiter Infrastruktur Campus Muttenz

Am FHNW-Campus Muttenz studieren, forschen und arbeiten rund 4.500 Menschen. Es finden Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik, der Hochschule für Life Sciences, der Pädagogischen Hochschule, der Hochschule für Soziale Arbeit und des trinationalen Studiengangs Mechatronik der Hochschule für Technik statt. Der attraktiv gestaltete Campus Park bietet ein breites Angebot an Kultur und Sport. Auf dem Areal sorgen die öffentliche Campus-Bibliothek, die «CUBE» Lounge und das Campus Restaurant für Begegnung.

 

Hier finden Sie das gesamte Programm unseres Schweiz-Workshops als PDF.

 

 

Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network: kostenfrei
Für Gäste: Euro 1.695,- zzgl. MwSt.
(für alle vier Live-Termine: Euro 6.000,- zzgl. MwSt.)

Bei Eintritt ins flexible.office.network. im gleichen Jahr wird der Ticketpreis auf den Jahresbeitrag angerechnet.

LIVE-Workshop: Hamburg | Sopra Steria, NEW WORK Harbour (10.-11.07.2023)

Ein inspirierendes Umfeld, das zur kreativen Zusammenarbeit einlädt und hybrides Arbeiten in einer gesunden Balance ermöglicht.

For a better working life: Der NEW WORK Harbour, direkt am Elbufer der Hamburger HafenCity gelegen, ist das Zuhause für alle Marken der NEW WORK SE – gemeinsam vereint unter einem Dach. Das neue Headquarter folgt einem Designkonzept, das das „Office-Home“ in den Mittelpunkt stellt und bietet eine inspirierende Atmosphäre und ein einladendes Umfeld für Begegnungen und Austausch. Er ist ein lebendiger Knotenpunkt für das Unternehmen, Gäste, Veranstaltungen und Talente.

Um kreative Zusammenarbeit geht es auch bei unserem Besuch unseres Netzwerkmitglieds Sopra Steria. Die internationale Management- und Technologieberatung hat ihren Sitz im Herzen von Hamburg-Winterhude direkt an einem der vielen Alsterfleete. 

Termin

Montag, 10. bis Dienstag, 11. Juli 2023
LIVE-Workshop bei Sopra Steria & NEW WORK SE (New Work Harbour) in Hamburg

Themen & Referenten

„CHANGE – Der Umzug in den NEW WORK Harbour“
Claudia Peters, Teamlead Brand Portfolio Experience bei NEW WORK SE 

Claudia Peters referiert zum Thema Change und berichtet über den Umzug in den Hamburger NEW WORK Harbour. Mit anschließendem Rundgang und Diskussion. 

Über Claudia Peters:
Die studierte Betriebswirtin begann ihre Karriere an Stationen wie Bertelsmann und eBay. 2009 kam sie zur XING AG, heute NEW WORK SE, und begann dort als Managerin Business Unit Jobs & Recruiting. Später folgten Positionen als Senior Marketing Managerin und Principal Brand Strategy. Heute ist Claudia Peters Teamlead Brand Portfolio Experience bei NEW WORK SE.

 

 

 

 

„MACH’S MENSCHLICH – Wie Raum Arbeitgeber attraktiv macht“
Samir Ayoub, Geschäftsführender Inhaber und New-Work-Speaker, designfunktion

Warum sollte die richtige Gestaltung von Büro- und Arbeitswelten auf der Agenda jeder HR-Abteilung stehen? Samir Ayoub teilt seine wichtigsten Learnings als mittelständischer Unternehmer und präsentiert seine Sicht der Arbeitswelt, die Menschen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum stellt. Mit anschließender Diskussionsrunde.

Über Samir Ayoub:
Samir Ayoub begann seine Karriere im Vertrieb von Vitra. Es folgten berufliche Stationen bei Knoll, Objektform Bonn und Bene, bei denen er u.a. als Geschäftsführer und Gesellschafter tätig war. Heute ist er als Geschäftsführer von designfunktion sowie als „Mr. New Office“ als Speaker und Autor tätig.

 

 

 

„Wenn die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmt“
Prof. Dr. Laura Venz, Professorin für Arbeits- und Organisationspsychologie,  Leuphana Universität Lüneburg

Mit der Corona-Pandemie hat in vielen Unternehmen ein Umdenken hin zu höherer Arbeitsort- und Arbeitszeitflexibilität eingesetzt. Unter anderem durch Möglichkeiten des Arbeitens von zu Hause verschwimmen in diesem Zusammenhang die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben.

Im Vortrag werden Einblicke in die Forschung zu entgrenzter Arbeit gegeben. Dabei werden die Chancen und Risiken von Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilität beleuchtet und Wege zu einem gesunden Umgang mit diesen präsentiert.

Über Prof. Dr. Laura Venz:
Laura Venz studierte Psychologie an der Technischen Universität Dresden und war anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Universität Mannheim. Nach Stationen in Florida und Kanada war sie als Postdoktorandin in Mannheim tätig. Seit 2019 ist Laura Venz Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg. Ihr Schwerpunkt ist die Arbeits- und Organisationspsychologie sowie die Themen New Work und Hybrides Arbeiten.

 

 

 

„Zukunftsfähige Arbeitswelten – Workspace Design mit Mensch und Klima im Fokus“
Kai Schniedergers, Global Strategic Account Manager EMEA, Interface Deutschland GmbH

Die enge Verbundenheit zur Natur ist uns angeboren. Biophilic Design integriert Natur oder naturnahe Elemente in unsere gebaute Umwelt. So werden positive Räume geschaffen, die nicht nur das Wohlbefinden der Nutzer steigern, sondern auch die Produktivität am Arbeitsplatz.

Die Natur ist bei Interface das verbindende Element von Design und Nachhaltigkeit. Als Pionier in der nachhaltigen Transformation hat Interface die Branche mit innovativen Lösungen geprägt.

Kai Schniedergers bringt uns das Konzept Biophilic Design sowie Lösungsansätze und Tools für die Auswahl nachhaltiger Materialien im Interior Design in einem spannenden Vortrag näher.

Über Kai Schniedergers:
Kai Schniedergers startete 2010 als Regional Sales Manager Hamburg bei Interface und ist heute Global Strategic Account Manager. Der Bremer studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Oldenburg und University of Northern Colorado.

 

 

 

 

„Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?“
Hanna Kranz, HR Business Partnerin, Sopra Steria

Mit FutureWork möchte Sopra Steria die Arbeit von morgen gestalten und eine moderne Arbeitswelt fördern und weiterentwickeln. Die zunehmende Selbstorganisation bei hybrider Arbeit geht jedoch mit mehr Verantwortungsübernahme einher. Das Modell freier Selbstverantwortung birgt auch gesundheitliche Gefahren.

Über Hanna Kranz:
Hanna Kranz, HR Business Partnerin, Mitglied der Arbeitsgruppe Future Work, Workstreamlead Workflexibility. Seit 2007 in verschiedenen Rollen bei Sopra Steria im Bereich Human Resources tätig.

 

 

 

 

 

 

„Die Arbeitswelt bei Sopra Steria – Wie wird sie sich weiterentwickeln?“
Stephanie Meetz, Head of Administration Services, Sopra Steria

Hybrides Arbeiten bleibt Teil des Arbeitsprozesses. Räumliche Gestaltung im Büro muss dabei das Erlebnis des sozialen Miteinanders fördern. Umfassende Kommunikationsmöglichkeiten in offenen Flächen gestatten eine erlebnisreiche und innovative Zusammenarbeit. Rückzugsräume bieten Erholung, sie dürfen nicht der effizienteste und bequemste Arbeitsplatz sein.

Wie lassen sich die unterschiedlichen Formen der Zusammenarbeit attraktiv für den Mitarbeitenden gestalten?

Über Stephanie Meetz:
Stephanie Meetz verantwortet seit 28 Jahren als Prokuristin bei Sopra Steria spannende Themen und Projekte im internen Bereich Corporate Services und begeistert sich für die Zukunft der Arbeit im Spannungsfeld Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Sie übernimmt gemeinsam mit ihren Teams die Verantwortung, der Digitalisierung neben den ökonomischen Aspekten einen gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Nutzen zu verleihen.

 

 

Hier finden Sie das gesamte Programm unseres Hamburg-Workshops als PDF.

 


Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network: kostenfrei
Für Gäste: Euro 1.695,- zzgl. MwSt.
(für alle vier Live-Termine: Euro 6.000,- zzgl. MwSt.)

Bei Eintritt ins flexible.office.network. im gleichen Jahr wird der Ticketpreis auf den Jahresbeitrag angerechnet.

LIVE-Workshop: Wien | Österreichische Nationalbank, Erste Bank Group (18.-19.09.2023)

Wie ein flexibles, adaptiertes Bürogebäude Veränderungen einer Pandemie umsetzen und New Work implementiert werden kann.

Die Österreichische Nationalbank plant Re-Using im Bestand statt New Building auf grüner Wiese und will dennoch New-Work-Arbeitsweisen umsetzen.

Moderne Unternehmenskultur in alten Gemäuern – ist das möglich? Gelingt die Transformation von „alten“ Büroräumen zu „modellierbaren“ Arbeitsräumen? Neue umweltschonende Ideen der Architektur sind gefragt, wenn man sich nachhaltig verändern will.

Der „Erste Campus“ der ERSTE Group Bank AG ist als ein Ort der Begegnung angelegt, der die Kommunikation unterstützen soll. Viele Bauteile wurden so konzipiert, dass Änderungen in Arbeitsprozessen oder neue Zuordnungen von Arbeitsbereichen auch nachträglich jederzeit ohne großen baulichen Aufwand realisierbar sind.

Hat diese bauliche Gestaltung auch der Veränderung, die sich aus der „Corona-Pandemie“ zwingend ergab, genügt? Die geschwungene Architektur des Gebäudes will eine Offenheit schaffen, die einladend und naturverbunden wirkt. Genügt dies auch heute noch, wo die Anforderungen des Menschen an Naturverbundenheit und nachhaltige Materialien und Prozesse grösser, ja geradezu essentieller, geworden sind?

Termin

Montag, 18. September bis Dienstag, 19. September 2023
LIVE-Workshop bei der Österreichischen Nationalbank, Erste Bank Group Wien


Themen & Referenten

„AUSBAU – UMBAU – WEITERBAU“
Alfred Berger, Co-Founder und CEO der BERGER+PARKKINEN ARCHITEKTEN ZT GmbH

Der neue Umgang mit dem baulichen Erbe, als Weiterschreiben einer facettenreichen Geschichte.

Architekt Alfred Berger

Über Alfred Berger:
Alfred Berger studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1990 gewann er seinen ersten Wettbewerb für die Albert-Schultz-Eishalle in Wien-Donaustadt, die 2008 bis 2011 von Berger+Parkkinen Architekten zum größten und modernsten Eissportzentrum Österreichs ausgebaut wurde. Er arbeitete als Hochschulassistent an der Seite der Architekten Timo Penttilä und Massimiliano Fuksas und war 2012 Universitätslektor an der Technischen Universität Wien. Seit 1996 Alfred Berger Mitglied der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Vorsitzender der Timo Penttilä Society ist er seit 2013, Mitglied des Architekturbeirates der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) seit 2015.

 

 


Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network: kostenfrei
Für Gäste: Euro 1.695,- zzgl. MwSt. (für alle vier Live-Termine: Euro 6.000,- zzgl. MwSt.)

Bei Eintritt ins flexible.office.network. im gleichen Jahr wird der Ticketpreis auf den Jahresbeitrag angerechnet.

Zoom: Connect-Treffen „Snack & Talk“ (21.11.2023)

In den Connect-Videokonferenzen werden von den Netzwerkmitgliedern aktuelle Themen der hybriden BüroArbeitswelt diskutiert, praktische Tipps geteilt und unternehmensinterne Lösungen präsentiert.

Als Diskussionspartner:innen werden jeweils kompetente Fachexpert:innen zu diesen Treffen eingeladen.

Termin

Dienstag, 21. November 2023
12:30 bis 14:00 Uhr
Connect-Treffen – Videokonferenz via Zoom

Thema

Re-Using im Bestand statt New Building auf grüner Wiese: Ist nur so Nachhaltigkeit zu erreichen? Schaffen wir nur so die Einhaltung von Klimazielen? 

(Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Live-Workshop in Wien)

ACHTUNG: Das aktuelle Thema und die eingeladenen Fachexpert:innen werden erst kurzfristig festgelegt.

 


Teilnahme

Für Mitglieder des flexible.office.network und Gäste kostenfrei

Umfrage: Wie sieht die BüroArbeitswelt der Zukunft aus?

Wo wollen wir in Zukunft arbeiten? Welche Arbeitsbedingungen sollten Unternehmen schaffen, damit Mitarbeitende gern ins Büro kommen? Und wer sollte darüber entscheiden, von wo wir arbeiten? Das wollten wir in einer Umfrage wissen. Hier die Ergebnisse. 

Nach Ende der Homeoffice-Pflicht und dem Wegfall der meisten Pandemie-bedingten Einschränkungen sollen und wollen viele wieder zurück ins Büro. Andere wollen die freie Wahl des Arbeitsortes und deren Vorzüge nicht aufgeben.

Wir haben vier Szenarien in Anlehnung an eine Veröffentlichung des Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation entwickelt, wie das Büro in Zukunft aussehen könnte. Eine eindeutige Antwort weiß heute noch niemand. Um uns jedoch der Antwort zu anzunähern, haben wir die vier Szenarien mit Ausprägungsmerkmalen beschrieben.

Die vier Szenarien:

  • „Selbstbestimmte freie Ordnung“
    das zukünftige BüroArbeits-Modell ermöglicht eine höchstmögliche Flexibilität.
  • „Unternehmensort vs. Lebensort“
    Mitarbeitende leben und arbeiten nicht nur in der (teuren) Stadt, sondern gesund auf dem Land (oder an einem anderen Ort ihrer Wahl) und kommen nur noch selten ins Unternehmensoffice (Büro). 
  • „Zurück oder vorwärts ins Büro“
    die Arbeitsbedingungen sind gesetzlich oder betriebsrechtlich so reguliert, dass Wahlmöglichkeiten wie Homeoffice erschwert werden oder (wieder) wegfallen und Mitarbeitende ins Unternehmensoffice kommen müssen.
  • „Bürogestaltung als Abbild der Bedürfnisse aller“
    Mitarbeitende können auch im Unternehmensoffice bestimmen, wie ihre Bedürfnisse für die Gestaltung des Arbeitslebens befriedigt werden. Dafür beschäftigt das Unternehmen Coaches, Feel-Good-Manager:innen, Kurator:innen o.ä., die den Mitarbeitenden bei der Umsetzung ihrer Wünsche helfen.

Wie also wünschen sich die Menschen ihre Arbeitswelt in Zukunft? Soll die Arbeit weiterhin ein fest umrissener, vom Privatleben getrennter Raum sein? Oder wird das Büro immer mehr zu einem Ort, an dem sich bezahlte Beschäftigung und Freizeit vermischen?

„Selbstbestimmte freie Ordnung“

In diesem Szenario zählt höchstmögliche Flexibilität. Doch wo wollen Mitarbeitende eigentlich arbeiten? Die Antworten der Befragten:

Eines steht fest: Das Homeoffice wird wohl in Zukunft als integrativer Teil der Arbeitswelt bestehen bleiben. Alle Befragten, also 100 Prozent, denken, dass Mitarbeitende zukünftig (auch) im Homeoffice arbeiten möchten. 91 Prozent gehen davon, dass das Unternehmensoffice als Arbeitsort der Wahl bestehen bleibt. Danach folgen etwas abgeschlagen mit 56 Prozent Familienorte wie ein Ferienhaus oder ein Arbeitsplatz bei den Eltern oder Großeltern, danach mit 51 Prozent Coworking Spaces. 43 Prozent glauben, dass Menschen zukünftig auch an Urlaubsorten (Stichwort „Workation“) arbeiten möchten.  Freizeitorte wie Café, Schwimmbad oder auf Reisen sind mit 29 Prozent noch relativ attraktiv aus Sicht der Befragten.

Abb. 1: Antworten auf Szenario „Selbstbestimmte freie Ordnung“ – Arbeitsort (grafische Darstellung)

Abb. 2: Antworten Szenario „Selbstbestimmte freie Ordnung“ – Arbeitsort (in Prozent)

 

Heißt: Flexibles Arbeiten wird unsere zukünftige BüroArbeitswelt bestimmen. Nach Meinung der Befragten wird es für die Wahl des Arbeitsortes zukünftig kaum Beschränkungen geben.

Doch wer sollte in Zukunft entscheiden, wann und von wo Mitarbeitende arbeiten (dürfen)?

Hier ergab die Umfrage eine klare Präferenz: Entscheiden sollte das Team (81 Prozent), ggf. auch in Abstimmung mit der Führungskraft (69 Prozent). Unternehmensvorgaben als oberste Prämisse befürworten 59 Prozent der Befragten. Den kompletten Alleingang – also eine Entscheidung ohne Abstimmung – sehen die wenigsten als wahrscheinlich an: nur 8,8 Prozent sind der Meinung, dass Mitarbeitende allein entscheiden sollten.

Abb. 3: Antworten auf Szenario „Selbstbestimmte freie Ordnung“ – Entscheidungsträger (grafische Darstellung)
Abb. 4: Antworten auf Szenario „Selbstbestimmte freie Ordnung“ – Entscheidungsträger (in Prozent)

 

Unternehmensort vs. Lebensort

In diesem Szenario zieht es Mitarbeitende verstärkt raus aus den meist teureren Städten aufs günstigere und auch gesündere Land. Menschen kommen daher nur noch selten ins Büro.

Doch welche Anreize und Zusatzleistungen könnten es Mitarbeitenden erleichtern, ins Unternehmensoffice zu kommen? Was sollten Unternehmen bieten, um Menschen zurück ins Büro zu holen?

Unsere Umfrage zeigt: Finanzielle Unterstützung für den Arbeitsweg würden die meisten goutieren. 72 Prozent der Befragten könnten sich vorstellen, dass kostenlose oder reduzierte Tickets für Fahrten ins Büro Mitarbeitende eher dazu animieren, ins Unternehmensoffice zu kommen.

Fast gleichauf dahinter liegen unentgeltliches gesundes Essen im Unternehmen (61,5 Prozent) und Betreuungsangebote bzw. die Vermittlung von Betreuungsmöglichkeiten für Erziehung und Pflege (60 Prozent). Noch für rund ein Drittel der Befragten wären Arbeitsplätze in Coworking Spaces in der Peripherie der Stadt (42 Prozent), Fitness- und Gesundheitskurse (34 Prozent), Sportangebote (28 Prozent) und Übernachtungsmöglichkeiten am Büro-Standort (28 Prozent) und interessant.

Abb. 6: Antworten auf Szenario „Unternehmensort vs. Lebensort“ (in Prozent)
Abb. 7: Antworten auf Szenario „Unternehmensort vs. Lebensort“ (in Prozent)

Zurück oder vorwärts ins Büro

Dieses Szenario befasst sich mit der Idee, dass Wahlmöglichkeiten für Homeoffice erschwert werden oder (wieder) wegfallen und Mitarbeitende ins Unternehmensoffice kommen müssen.

Doch was könnten Unternehmen bieten, damit Menschen möglichts engagiert und motiviert ins Büro zurückkehren?

Hier sind sich die Befragten einig: 91 Prozent sind der Meinung, dass attraktive und großzügige Büros zur Verfügung stehen sollten Funktionale Möbel, farblich ansprechend gestaltete Wände, eine angenehme Atmosphäre mit Pflanzen, Beleuchtung und guter Akustik – all das würde dazu beitragen, gern ins Büro zu kommen.

Drei Viertel der Befragten (75 Prozent) plädieren zudem für frei wählbare Arbeitsplätze, gefolgt von einer IT, die State-of-the-Art ist (72 Prozent).

Dahinter folgen Benefits wie Duschen, Umkleideräume und Schließfächer (57 Prozent), viel Fläche für Ruhezonen im Büro (47 Prozent) und attraktive Außenanlagen, die genutzt werden dürfen (46 Prozent).

Für weniger relevant halten die Befragten ein großes Angebot an sozialen, nicht arbeitsbezogenen Kontakten (30 Prozent) oder ein multifunktionales Gebäude mit Büros, Restaurants, Arztpraxen usw. (19 Prozent).

Abb. 8: Antworten auf Szenario „Zurück oder vorwärts ins Büro“ (grafische Darstellung)
Abb. 9: Antworten auf Szenario „Zurück oder vorwärts ins Büro“ (in Prozent)

Bürogestaltung als Abbild der Bedürfnisse aller

In diesem Szenario können Mitarbeitende auch im Unternehmensoffice aktiv dabei mitwirken, wie das Arbeitsleben gestaltet wird. Die Bedürfnisse des Lebens bestimmen die räumliche und zeitliche Gestaltung, die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit ist weitgehend aufgehoben. Feel-Good-Manager:innen, Coaches oder Kurator:innen helfen Mitarbeitenden bei der Umsetzung ihrer Wünsche und sorgen dafür, dass individuelle Bedürfnisse auch im Arbeitsumfeld eine große Rolle spielen.

Hier spielt das Thema Nachhaltigkeit die größte Rolle. Drei Viertel der Befragten denken, dass alle Materialien und Betriebsabläufe auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein sollten (74 Prozent). Darüber hinaus herrscht eher Uneinigkeit bei der Frage, welche Aktivitäten oder Leistungen für die Bürogestaltung gewünscht sein könnten.

Permanent zur Verfügung stehende Handwerksräume (14 Prozent), Räume zum privaten und geschäftlichen Feiern (14 Prozent) und Raum zum Musizieren und künstlerischen Gestalten (5 Prozent) wünschen sich die wenigsten. Schon etwas mehr Zustimmung erfahren der Anbau von Obst und Gemüse sowie das Halten von Bienen in den Außenanlagen (34 Prozent) oder die Ausstattung des Arbeitsplatzes mit einem „Daheim“-Gefühl (34 Prozent).

Abb. 10: Antworten auf Szenario „Bürogestaltung als Abbild der Bedürfnisse aller“ (grafische Darstellung)Abb. 11: Antworten auf Szenario „Bürogestaltung als Abbild der Bedürfnisse aller“ (in Prozent)

 

Fazit

Auch wenn alle Szenarien erstmal theoretische Konstrukte sind, lassen sich aus ihnen doch Ableitungen für die Arbeitswelt treffen.

So steht für die Befragten fest, dass Homeoffice und Büro in Zukunft Hand in Hand gehen werden. Ein attraktives Büro wünschen sich Mitarbeitende ebenso wie Zusatzleistungen wie kostenfreies Essen oder Fahrtkostenunterstützung.  

Nachhaltigkeit bei allen Materialien und im Betriebsablauf ist die wichtigste Forderung für die Bürogestaltung. Die übrigen Wünsche der Mitarbeitenden sind sehr vielfältig. In Zeiten des Arbeitskräftemangels insbesondere von hochqualifizierten Spezialisten sind Wünsche z.B. nach Handwerksräumen mit über 10 Prozent schon sehr relevant und zu beachten.

Über den Autor

Dieter Boch ist geschäftsführender Gesellschafter des Instituts für Arbeitsforschung und Organisationsberatung (iafob deutschland) und Leiter des internationalen Flexible.Office.Network., einem überbetrieblichen Forum für den Wissens- und Erfahrungsaustausch zur BüroArbeitswelt von Morgen.

Als Dozent lehrte er an der Fachhochschule Salzburg und der Hochschule für Wirtschaft in Zürich Führungsverhalten und Future Work & Workplace Design.

Der Diplom-Psychologe ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen und 
Mitherausgeber der Buchreihe „Flexible Arbeitswelten“. 

Welche Auswirkungen hat das Homeoffice auf die Gesundheit?

Im Homeoffice ist jede:r selbst für Wohlbefinden und Gesundheit verantwortlich. Doch welche Auswirkungen hat Langzeit-Homeoffice eigentlich auf unsere Gesundheit? Bekommen wir im „Zuhause-Büro“ die nötige Erholung und wie empfinden wir Stress? 

Dr. Milena Wütschert hat in ihrer Dissertation am Lehrstuhl Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Bern untersucht, wie sich der ständige Aufenthalt im Homeoffice auf unsere Gesundheit auswirkt – ein Thema, das durch die COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen hat.

Wenn wir uns die aktuellen Zahlen vom Bundesamt für Statistik (2021) zur Entwicklung der Teleheimarbeit in der Schweiz anschauen, dann ist ersichtlich, dass vor der COVID-19 Pandemie die Teleheimarbeitsquote 24,6 Prozent betrug und während der Pandemie die Quote auf 34,1 Prozent stieg.

Interessant: Personen, die mehr als 2,5 Tage Teleheimarbeit tätigen, sind nach wie vor die Minderheit. Während 2001 die Teleheimarbeitsquote unter 1 Prozent lag, ist sie im Jahr 2020 auf 4,3 Prozent gestiegen.

Privatsphäre im Homeoffice: Ein unerforschtes Feld

In der Arbeits- und Organisationspsychologie ist Homeoffice sehr gut erforscht, was beispielsweise Arbeitsleistung oder Arbeitszufriedenheit betrifft. Die Arbeitsplatzgestaltung sowie die wahrgenommene Privatsphäre in der häuslichen Umgebung auf die physische und psychische Gesundheit wurden bisher kaum untersucht. Eigentlich ist es eigenartig, obwohl man gerade davon ausgehen kann, dass die Privatsphäre in der häuslichen Umgebung sich von der in den traditionellen Büros klar unterscheidet, gibt es nahezu keine Forschung zu diesem Thema.

Schon Aristoteles erwähnte das Konzept der Privatsphäre. Er war der Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf Rückzug hat. Auch heute noch wird die Privatsphäre meist mit Störung in Verbindung gebracht. Im Prinzip ist es die wahrgenommene Kontrolle über die Außenreize. Privatsphäre wird eingeteilt in akustische und visuelle Privatsphäre sowie Zugangs- und Verhaltenskontrolle.

Es kann angenommen werden, dass jeder Mensch ein Bedürfnis nach Privatsphäre hat. Wie stark ausgeprägt dieses Bedürfnis ist, ist je nach Person unterschiedlich. Ob im Homeoffice oder im Büro: Ein längerfristiger Mangel an Privatsphäre sprich Lärm, Ablenkung und das Gefühl beobachtet zu werden, beeinflusst die Gesundheit negativ.

Mentale Loslösung vom Beruf: Eine notwendige Erholung

Privatsphäre wird in der Literatur häufig mit Rückzug sowie Ruhe in Verbindung gebracht. Als Arbeitspsychologin verbinde ich Rückzug auch mit dem Begriff «Psychological Detachment». Dabei geht es um die psychische Loslösung von der Arbeit, soll heissen: während der arbeitsfreien Zeit eben nicht an die Arbeit zu denken, sondern sich mental als auch körperlich zu erholen. Ressourcen auffüllen.

Doch wenn die mentale Loslösung von der Arbeit nicht gelingt, beeinträchtigt das unseren Erholungsprozess und somit unsere Gesundheit.

Heute ist das aber kaum noch möglich. Oft sind wir auch nach Feierabend oder gar am Wochenende mental noch bei der Arbeit. Manchmal erscheint sogar der Eindruck, das gehört zum guten Ton. Da wird man schon fast komisch angeguckt, wenn man mal sagt: „Ah gestern? Gestern habe ich nichts gemacht.“

Doch wenn die mentale Loslösung von der Arbeit nicht gelingt, beeinträchtigt das unseren Erholungsprozess und somit unsere Gesundheit. Meine Forschung zeigt eindeutig, dass eine hohe Privatsphäre im Homeoffice dazu führt, das sich Arbeitnehmende gedanklich besser von der Arbeit loslösen können und sich die Schlafqualität verbessert.

Doch was hält uns davon ab, uns zu erholen?

Da wären wir beim sogenannten Erholungsparadoxon. Arbeitnehmende, die durch die ständige (digitale und mentale) Konnektivität mit der Arbeit verbunden sind, tendieren eher dazu, auch in der Freizeit zu arbeiten. Es ist also ein hoher Erholungsbedarf da, aber diesem Bedürfnis tatsächlich nachzukommen ist paradoxerweise gering.

Daher: Sich von der Arbeit zu erholen ist heute eine Kunst. Bei Spitzensportlerinnen und -sportlern leuchtet es allen ein, dass deren Körper und Geist Erholung brauchen, und dass Erholung ein Leistungsfaktor ist. Bei anspruchsvoller Büroarbeit ignorieren wir diesen Faktor, dort halten wir es mehr wie mit dem Ovomaltine-Slogan: Nicht besser, aber länger.

Ein veränderter Blick auf die Privatsphäre

Die Privatsphäre hat uns verändert und wird auch gegenwärtig eine Rolle spielen. Die Rückkehr ins Büro kann daher herausfordernd sein, weil wir uns durch die Corona-bedingten Massnahmen und Homeoffice an eine erhöhte Privatsphäre mit Abstand gewöhnt haben. Das muss nicht per se schlecht sein.

So reflektieren wir vielleicht Privatsphäre, Rückzug, Ruhe und die psychologische Loslösung von der Arbeit anders. Gehen zwar mit dem Strom der neuen Arbeitswelt mit, setzen uns aber eben bewusste Erholungs- und Rückszuganker. Im Sinne unserer psychischen und physischen Gesundheit wäre dies sehr wünschenswert ganz nach dem Motto: don’t get harder, get smarter.

Über die Autorin

Dr. Milena Sina Wütschert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW,

Milena Sina Wütschert forscht am Institut für Psychologie der Universität Bern, Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie, sowie an der Hochschule für Angewandte Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz über gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung in der neuen Arbeitswelt.

Mit ihrer Dissertation über die Arbeitsbedingungen im Homeoffice und den Einfluss moderner Büroraumkonzepte auf die Gesundheit («New Ways of Working: Some consequences of the new world of work on stress experience and occupational health») hat sie vergangenes Jahr an der Uni Bern die Doktorwürde erlangt.